Die Künstlerin, Photographin und Filmemacherin Deborah Phillips bereiste 1998-99
Istanbul, Buchara, Samarkand, Fes, Casablanca, Córdoba, Granada, Toledo, Isfahan
und Kairo. Auf der Suche nach einer gemeinsamen architektonischen Tradition von
Judentum und Islam, hielt Phillips ihre Eindrücke in Photographien fest. Aus
ihrer Faszination mit den orientalischen Ornamenten entstanden etwa 6000
farbenprächtige Standbilder.
Jetzt ist daraus ist eine Auswahl von etwa 80 symbolträchtigen graphischen
Motiven im Lichtig Verlag erschienen.
In ihrem Bildband MOSAÏC lässt Deborah Phillips jüdische und islamische Kultur
nebeneinander bestehen. Nicht-figurative Kunst aus Schrift, reich verzierte
florale und geometrische Muster, rituelle Objekte aus Synagogen und Moscheen
werden dem Betrachter wie bewegte Bilder präsentiert. Der sechszackige Stern, ob
als Davidstern oder nur als dekoratives Ornament gedacht, ziert z.B. prachtvolle
Moscheen aus dem Mittelalter sowie Synagogenkuppeln aus dem 19. Jahrhundert.
In der Formensprache der Kunst verweist Phillips auf die vergangene Koexistenz
von Judentum und Islam, die Spuren hinterlassen hat, und drückt somit ihre
Hoffnung auf die Besinnung auf gemeinsame islamische und jüdische Wurzeln aus.
Dieses Anliegen transportiert der Bildband in Vierfarbdruck auf subtile und
ästhetisch hintergründige Weise: Ein Kunstgriff, der seine Wirkung auf die
Betrachter der Photos und auch auf die Leser der Texte in verschiedenen Sprachen
nicht verfehlen wird. Ein Beitrag aus 1001 Nacht, in einer Zeit politisch
feindlicher und tödlicher Zwietracht.
Das Projekt MOSAÏC wurde in Kooperation mit der UNESCO realisiert.
Herausgegeben von Deborah Phillips
Lichtig-Verlag, Berlin 2002
vergriffen
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